Auftragskunst
„Könnten Sie vielleicht für uns...?“
Wenn jemand mit dieser Frage auf mich zu kommt, finde ich spannend, wie der Satz weiter geht, welche Herausforderung dahinter steckt und ob mir der Auftrag Lust zum Anfangen macht.
Unter den Auftragswerken habe ich schon meine „Lieblingskinder“
- Der „Lebensbaum“ im Pflegeheim Lindner in Marnitz (2002) und die Figurengruppe „Oma und Opa“ (2004) für die Anwaltskanzlei WIGU in Schwerin entstanden unter Zu- und Mitarbeit von schwerbeschädigten ABM-Kräften währen ihres Bildungsteils beim SUBZ in Herzberg. Diese beiden Arbeiten sind mir wichtig, weil sie das Miteinander der Generationen, für das ich eintrete, ausdrücken und weil es während der Entstehungsphase viel Gelegenheit zu guten Gesprächen in dieser Richtung gab.
- Mit einer ABM-Gruppe der Parchimer Unternehmens- Entwicklungsgesellschaft wurde während des Kreativunterrichts das Portal der ehemaligen Parchimer Synagoge (2005) als Wandrelief für das Museum getöpfert. Anrührend und aufrüttelnd war es, sich dabei mit der Geschichte der Juden in Parchim zu beschäftigen.
- Anfang 2005 erwarb die Stadt Parchim für ihr Rathaus- Foyer meine Räuber- Vieting- Gruppe, die sich augenzwinkernd mit der dazu gehörigen Sage und dem inzwischen hoch populären „Stadtmaskottchen“ Vieting befasst. Weil dieses Ensemble so gut angenommen wurde, bestellte die Stadt Parchim im Sommer 2005 bei mir eine großfigurige Weihnachtskrippe, die seitdem alljährlich über Adventszeit und Jahreswechsel im Rathausfoyer steht. Es ist für mich schon etwas Besonderes, ein Krippe für ein öffentliches Gebäude gestaltet zu haben, in das ich zu DDR- Zeiten nur mit großen Bauchschmerzen ging. Schon während des alljährlichen Aufbauens erfahre ich viel Staunen, Interesse und Zustimmung.
- Das sehr schöne Wandrelief „Stadt Parchim“ in der Stadthalle war durch recht rüde Diskogänger in der Nachwendezeit arg mitgenommen worden. Es war für mich eine Herausforderung und eine Ehre, diese Arbeit 2002 sanieren zu dürfen.
- Die alternative Weihnachtskrippe im Auftrag von Frau Ringguth, Hamburg, entstand 2000 /2001 und gehört jetzt zur Internationalen Krippenausstellung in der Heilig- Geist- Kapelle in Güstrow.
Aber auch ganz anders geartete Aufträge machen mir Spaß
- mehrere Weihnachtskrippen für den ganz privaten Gebrauch
- 2006 „Skotty“, die Symbolfigur der Handelskette „Netto“, als Jubiläumsgeschenk für Netto von der Firma Universalbau Parchim
- Herbst 2006 und 2007 Teilnahme an der Parchimer Kunstmeile
- 2005 die wasserspeiende Ente für den Gartenteich einer Familie
- 2007 ein großer Esel für den Garten
- 2008 ein— „ Dreckschwein“, das auch noch den ganzen Winter über draußen bleiben können soll.